So lecker ist das Essen der Italiener am Heiligabend
Der Vigilia di Natale war traditionell ein Fastentag in Italien. Ähnlich wie am Karfreitag wurde an diesem Tag kein Fleisch gegessen. Deshalb verzichten viele Italiener auch heutzutage noch an Heiligabend darauf. Am 24. Dezember gibt es vor allem Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. Wie oft in Italien besteht auch an diesem Abend das Menü aus drei Gängen. Es beginnt mit dem Primo Piatto, also der Vorspeise. Danach folgt das Secondo Piatto, das den Hauptgang beinhaltet. Mit dem Dolce, einer süßen Nachspeise, schließt das Menü.
Das primo Piatto an Heiligabend besteht beispielsweise aus Pasta mit Garnelen oder Miesmuscheln oder Risotto mit Meeresfrüchten. Zum Secondo Piatto wird traditionell Fisch mit Kartoffeln und Gemüse serviert. Dabei sind Lachs, Dorade, Wolfsbarsch und Stockfisch sehr beliebt. Zu den süßen Köstlichkeiten zählt der Panettone, ein Weihnachtskuchen der auch als Dolce serviert wird. Der italienische Weihnachtsstollen in Kuppelgestalt stammt ursprünglich aus Mailand und wird mit kandierten Früchten und Rosinen gebacken. Inzwischen ist er zur Weihnachtszeit auch überall dort erhältlich, wo man italienische Spezialitäten kaufen kann.
Das große italienische Weihnachtsessen mit der Familie
Das Pranzo di Natale, das große Weihnachtsessen, ist das Familienessen am ersten Weihnachtstag. Es findet zum Mittagessen statt und ist vor allem ein großes Familientreffen. Typisch italienisch werden hier viele ganz besondere Leckereien serviert. Auch Fleisch ist Teil des großen Weihnachtsessens. Regional unterschiedliche Traditionen bestimmen die Gerichte in den verschiedenen Gängen. Als erster Gang werden unter anderem auch Tortellini in Brühe oder Lasagne gegessen. Spielt im zweiten Gang Fleisch eine große Rolle, wird etwa ein Braten oder auch eine große Auswahl an Braten verschiedener Fleischsorten serviert. Letzterer, der Bollito Misto, hat vor allem in großen Familien Tradition.
Ein großes italienisches Weihnachtsessen beginnt mit einer klassischen italienischen Vorspeisenauswahl. Als Antipasti werden Vitello tonnato, also Kalbfleisch mit Thunfischsauce, Rindfleischtatar oder Rinder-Carpaccio mit kräftigem Parmesan angeboten. Für die Freunde suppiger Vorspeisen ist Parmesansuppe zu Weihnachten sehr beliebt. Der erste Gang wird von einer Nudelvorspeise dominiert. Lasagne Bolognese und Spaghetti Bolognese sind dabei sehr beliebt. Alternativ werden selbst gemachte Ravioli oder Tortellini zubereitet. Sie können die verschiedensten Füllungen enthalten und werden beispielsweise mit Salbeibutter angerichtet.
Als Hauptspeise wird im zweiten Gang bei vielen italienischen Familien der Weihnachtsbraten serviert. Er kann zum Beispiel vom Kalb, Schwein oder Wildschwein stammen. Als Beilage gibt es dazu Kartoffeln und auch Gemüse. Beim Bollito Misto, dem gemischten Braten, kombinieren die italienischen Familien ihre Lieblingsfleischsorten. Hier kommen bis zu sieben unterschiedliche Fleischarten auf den Tisch. Sie werden einzeln zubereitet und zusammen serviert. Zusätzlich zum Panettone wird der aus Verona stammende Pan d'Oro als Nachspeise gegessen. Das goldene Brot wird oft in Sternform gebacken. Ebenfalls eine typisch italienische Nachspeise sind Cannoli Siciliani mit einer cremigen Ricotta-Füllung.
Italienische Weihnachtsspezialitäten ergänzen jedes Weihnachtsmenü
Italienische Spezialitäten begeistern nicht nur italienischen Familien, auch jedes andere Weihnachtsmenü kann mit einer italienischen Leckerei ergänzt werden. So sind die italienischen Antipasti eine wunderbare Vorspeise für jedes Weihnachtsmenü. Eine Nudelvorspeise oder ein Risotto lassen sich beim Familienessen als Extragang einbinden. Und auch der italienische Weihnachtsbraten kann hierzulande Teil des Menüs sein. Ein Panettone rundet das Festessen zu Weihnachten wunderbar ab.