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Mittwoch, 13 Oktober 2021 09:04

Gar nicht so dufte: Darum belastet normales Waschmittel die Umwelt

naturhaus naturhaus pixabay

Das Umweltbundesamt machte in der Vergangenheit bereits mehrmals öffentlich darauf aufmerksam, dass die Umwelt durch die gängigen modernen Waschmittel große Schäden erleidet. Den Grund dafür stellen die Inhaltsstoffe der Waschmittel dar, deren vollständiger Abbau selbst nach der komplexen Abwasseraufbereitung durch die Klärwerke nicht gewährleistet werden kann.

Sowohl der Gesundheit der Menschen als auch der Umwelt wird so massiv geschadet. Bei den Inhaltsstoffen der Waschmittel, die nicht abbaubar sind, handelt es sich vor allem um Füllstoffe, Konservierungsmittel, antibakterielle Inhaltsmittel und Duftstoffe.

Jedoch finden Verbraucher im Handel heute bereits zahlreiche umweltschonende Alternativen zu den gängigen Waschmitteln, beispielsweise in dem umfangreichen Sortiment des Sodasan Shops.

Die Duftstoffe im Waschmittel

Es stellt ein großes Problem dar, dass die Klärwerke nicht in der Lage sind, die Duftstoffe aus den Waschmitteln abzubauen, schließlich stellen sie den zweithäufigsten Auslöser – nach Nickel – von Allergien dar.

26 der Duftstoffe müssen laut Gesetz auf der Verpackung der Waschmittel ausgewiesen werden, wenn ihr Anteil über 0,01 Prozent liegt. Bei den Duftstoffen handelt es sich beispielsweise um Majantol, Evernia Furfuracea Extrakt, Cinnamal, Isoeugenol oder polycyclische Moschusverbindungen.

Große Gefahr für Kleinstlebewesen

Die Klärwerke sind kaum in der Lage, die antibakteriellen Konservierungs- und Inhaltsmittel abzubauen, da eigentlich Bakterien die Aufgabe übernehmen, diese Stoffe aufzuspalten – allerdings werden diese durch die Stoffe abgetötet.

Besonders kritisch sind dabei die Biozide, welche schädliche Organismen abtöten. Diese stellen eine große Gefahr für Mikrolebewesen dar, die in den Gewässern leben, in welche das Wasser nach der Aufbereitung in der Kläranlage wieder geleitet wird. Zu finden sind die Biozide dabei vor allem in den sogenannten Hygienewaschmitteln. Sie können außerdem, wie auch die Duftstoffe, Auslöser für Kontaktallergien darstellen.

Versalzung durch Füllstoffe

Die Füllstoffe, die auch als Rieselstoffe bezeichnet werden, sorgen dafür, dass das Waschpulver charakteristisch aus der Verpackung rieselt. Unmengen dieser Füllstoffe werden vor allem bei XXL-Verpackungen verwendet, um eine Streckung des Waschmittels zu erzielen.

Zum Großteil bestehen diese Füllstoffe aus Salz, nämlich aus Natriumsulfat. Eine Filterung dieses Salzes durch die Kläranlage ist nicht möglich, sodass es nach der Wasseraufbereitung den Gewässern zugeführt wird. Dadurch entsteht besonders in stehenden Gewässern oft eine gefährliche Versalzung. Kritisch ist dies besonders in Regionen, in denen sich die Umgebung von Fauna und Flora ansonsten eher mineralstoffarm gestaltet. Durch die Versalzung können dann sowohl Pflanzen als auch Tiere sterben.

Die Empfehlung des Umweltbundesamtes lautet aus diesem Grund, ausschließlich Hochkonzentrat-Waschmittel zu kaufen, die über besonders wenig Natriumsulfat verfügen. Erkannt werden können solche Produkte daran, dass die Herstellerempfehlung pro Waschgang nur einer geringe Menge, etwa 70 Gramm, des Produktes entspricht. Derartige Waschmittel zeigen sich aufgrund der geringen Menge an Füllstoffen und chemischen Substanzen in der Regel als umweltfreundlicher.

Wirkungsvolle Schmutzentfernung: Die Tenside

Bei Tensiden handelt es sich um waschaktive Substanzen, welche die Funktion eines Lösungsvermittlers einnehmen und die Oberflächenspannung des Wassers reduzieren. Durch die Tenside wird es ermöglicht, zwei Stoffe, die sich eigentlich nicht miteinander vermischen, zu kombinieren.

Während des Waschvorgangs stellen sie so sicher, dass die Kleidung wirkungsvoll von Verschmutzungen befreit wird. Jedoch werden für die Herstellung von Tensiden unter anderem Kokosöl, Palmkernöl, Kohle und Erdöl eingesetzt, wodurch sie sich keinesfalls als umweltschonend gestaltet.