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Donnerstag, 11 August 2022 11:45

Die Lasergravur einfach erklärt

Schilderfabrik Gebr. Wenzelmann GmbH Schilderfabrik Gebr. Wenzelmann GmbH pixabay

Briefkästen, Klingeln, Hausnummern und Schilder lassen sich individuell beschriften. Um die Schrift auf die Produkte zu bringen, werden häufig moderne Lasergravur-Verfahren eingesetzt.

Die Beschriftung wird dadurch dauerhaft, wisch- und wetterfest. Dieser Ratgeber widmet sich dem Thema Lasergravur, dessen Funktionsweise, den Vorteilen und Anwendungsgebieten.

Funktionsweise der Lasergravur

Bei einem modernen Lasergravur-Verfahren handelt es sich im herkömmlichen Sinne eigentlich um gar keine Gravur. Bei einer klassischen Gravur wird Material durch ein mechanisches Verfahren abgetragen. Die Schriftzüge oder Formen entstehen durch Kratzen, Meißeln, Schieben oder Stechen auf der Materialoberfläche. Bei der Lasergravur entstehen keine Materialüberreste, da das Material durch die Einwirkung des Lasers teilweise verdampft. Häufig wird deswegen auch der Begriff Laserbeschriftung verwendet. Eine Laserbeschriftung kann auf unterschiedlichen Materialien wie Metall, Kunststoff, Acrylglas und herkömmliches Glas aufgebracht werden. Dabei werden kaum Grenzen gesetzt.

Verfahren bei der Laserbeschriftung

Laserbeschriftungen beziehungsweise -gravuren können auf organischen Materialien wie Holz, Leder oder auf Metalle aufgebracht werden. Auch lassen sich Farben gezielt abtragen. Ebenso sind Tiefengravuren mit Materialabtragung und Glasinnengravuren möglich.
Lasergravur-Produkte und -Lösungen der Schilderfabrik Gebr. Wenzelmann GmbH erhält man online.

Lasergravur auf organischen Materialien

Durch die Aufheizung des Lasers kommt es bei organischen Materialien wie Holz, Leder oder Pappe zu chemischen Umwandlungsreaktionen, die zu einer Farbveränderung führen. Bei Lasergravuren auf Acrylglas kommt es anstatt zu Verfärbungen zu Kontrastveränderungen, aufgrund der Lichtstreuung auf der rauen Oberfläche.
Mit der Lasergravur kann auch gezielt Farbe von beschichteten Oberflächen, beispielsweise bei Türklingeln, abgetragen werden. Dabei wird die Beschichtung präzise abgebrannt, wodurch das unterliegende Material sichtbar wird.

Anlaufbeschriftung

Das Prinzip der Anlaufbeschriftung kommt bei Metallen zur Anwendung. Mit einem sauerstoffhaltigen Blaugas wird eine meist braune Schriftfarbe erzeugt.

Laserinduzierte Bezugsgitter

Mittels Laser werden bei diesem Verfahren periodische Nanostrukturen erzeugt. Je nach Betrachtungswinkel werden hier unterschiedliche Farben der Gravur sichtbar. Dieses Verfahren ist auf Metallen, Halbleitern und Gläsern möglich.

Lasertiefengravur

Hier wird eine flüssige oder gasförmige Phase durch kurze, jedoch sehr intensiv Pulse, ausgetragen. Man unterscheidet zwischen der rasterorientierten und einer vektorbasierten Gravierung. Bei der Lasertiefengravur wird die Tiefe durch Abschleifen erreicht, wodurch auch eine Änderung des Gefüges beim Material eintritt.

Glasinnengravur

Hierbei wird der Laser auf das Innere eines Körpers aus Plexiglas oder normalem Glas gerichtet. Bei der kurzzeitigen Erhitzung können Temperaturen von bis zu 20.000 Grad Celsius entstehen. Auf diese Weise werden mehrere lichtstreuende Stellen ins Material eingebracht, wodurch ein dreidimensionales Bild im Inneren des Glaskörpers erzeugt werden kann.

Anwendungsmöglichkeiten der Lasergravur

Wie bereits angedeutet wurde, sind die Anwendungsmöglichkeiten für Lasergravur-Verfahren äußerst vielfältig. Von einfachen Beschriftungen, über die verschiedenen Möglichkeiten der Tiefengravur bis hin zur dreidimensionalen Gravur, sind fast keine Grenzen gesetzt.

Die Verfahren der Lasergravur werden auch zu industriellen Zwecken eingesetzt. Ein Beispiel sind industrielle Produktkennzeichnungen und Codierungen, die fast ausschließlich mit Lasertechnik erfolgen. Da es zu keinerlei physischem Kontakt mit den Produkten kommt, können auch besonders empfindliche elektronische Produkte mit diesen Verfahren markiert werden. Zudem lassen sich mit der Computersteuerung kleinste Gravuren an schwerzugänglichen Stellen hochpräzise ausführen. Der Vorteil von Lasergravuren liegt auch darin, dass sie wetterfest, wischfest und sehr lange haltbar beziehungsweise sichtbar sind.

Lasergravur auf Edelstahl

Zu den Standardverfahren gehören hier die Tiefengravur und die Anlaufbeschichtung. Ein weiteres Verfahren ist das Polieren. Hier entsteht durch die Einwirkung des Lasers eine weiße Markierung auf dem Edelstahl oder auch anderen Metallen. Bei der Tiefengravur wird Material abgetragen, jedoch nicht mechanisch, sondern durch Verdampfen. Bei der Gravur auf Edelstahl ist hier eine hohe Leistung des Lasers bei niedriger Frequenz notwendig. Bei der Anlaufgravur wird die Farbe durch Erhitzen erzeugt. Durch verschiedene Temperaturen können dabei verschiedene Farben auf dem Metall erzeugt werden.