Freitag, 13 Mai 2022 11:55

Bodenplatten betonieren: Das ist die Hausbasis

Bodenplatte Risse haben sollte Bodenplatte Risse haben sollte pixabay

Unter einer Bodenplatte versteht man den Übergang zwischen dem Erdreich und dem Gebäude. Da der Begriff "Bodenplatte" allgemein gehalten ist, kann dieser noch zwischen Kellerbodenplatte und Fundamentplatte unterschieden werden.

Eine Kellerbodenplatte ist muss in der Regel nichts tragen, wohingegen eine Fundamentplatte in Hinblick auf Statik eine wichtige Rolle spielt. Diese ist somit als "tragend" zu betrachten. Da die Herstellung einer Bodenplatte ein gewisses Fachwissen erfordert, finden Sie in diesem Artikel diesbezüglich hilfreiche Informationen.

Ist es ratsam, eine Bodenplatte selbst zu betonieren?

Sollten Sie aus Kostengründen mit dem Gedanken spielen, selbst eine Bodenplatte zu gießen, sollten Sie bedenken, dass diese Tätigkeit nicht einfach ist – besonders nicht für Laien. Fehler, die durch fehlendes Wissen entstehen können, sind nach Fertigstellung eventuell nur sehr schwer zu beheben. Falls Ihre Bodenplatte Risse haben sollte, reparieren Sie diese durch eine Firma, die sich darauf spezialisiert hat.

Sollte die Statik nicht das tragen können, was sie soll, können Sie ihr Bauprojekt somit höchstwahrscheinlich nicht realisieren. Sollten Sie eine Fundamentplatte gießen wollen, ist als Richtwert eine Dicke von mindestens dreißig Zentimetern für Fertighäuser sowie eine Dicke von mindestens vierzig Zentimetern für eine Massivbauweisen vorgesehen. Dazu kann ein Statiker entsprechend eine Berechnung erstellen, um die richtige Stärke und die dazugehörigen Materialien zu spezifizieren. Eventuell wäre es auch ratsam, wenn Sie sich zusätzlich an einen Fachmann wenden, der Ihnen zur Seite steht, sollten Sie die Bodenplatte in "Eigenregie" erstellen wollen.

Was genau ist die Aufgabe eines Statikers?

Der Statiker berechnet, die benötigten Materialien sowie die Dicke der Bodenplatte, um diese sodann entsprechend Ihrem Vorhaben zu bebauen. Er legt also fest, welche Betonmischung beispielsweise verwendet werden muss, wie viel Stahl und an welcher Position dieser vorhanden sein soll, sowie die Lage aller Hausanschlüsse, die ebenfalls definiert und berücksichtigt werden müssen.

Wie ist der Aufbau einer Bodenplatte?

Eine Bodenplatte wird mit allen Materialien inklusive Wärmedämmung nach Fertigstellung eine Dicke von etwa siebzig Zentimetern aufweisen. Für die Sauberkeitsschicht können Sie eine fünfzehn Zentimeter dicke Kiesschicht verwenden, in der Sie auch sämtliche Leerrohre, Abwasserrohre sowie Versorgungsleitungen wie Wasser, Telefon, Internet und Gas verlegen. Achten Sie auf alle Fälle darauf, dass die Leitungen, die Sie verlegen, definitiv vollständig im Kies liegen - gegebenenfalls muss die Kiesschicht etwas höher ausfallen, sollte es nicht der Fall sein. Folgendermaßen gehen Sie vor:

Zuerst muss der bereits abgetragene Boden eingeebnet und gut verdichtet werden. Dann wird ein Vlies aus Polypropylen ausgelegt und im Anschluss daran die Rohre und Leitungen in der richtigen Höhe verlegt. Dabei ist zu beachten, dass Sie das nötige Gefälle einhalten, damit das Wasser entsprechend gut abläuft und Leerrohre nicht mit Wasser volllaufen, welches eventuell später bis ins Gebäude läuft. Nachdem Sie alles gut installiert haben, tragen Sie die Kiesschicht auf. Ebenso wichtig ist das noch zu installierende Erdungsband, welches für die Strom- und Wasserleitungen benötigt wird.

Aufbau der Wärmedämmung

Nachdem Sie die Sauberkeitsschicht (Kiesschicht) fertiggestellt haben, geht es weiter mit der Wärmedämmung. Um eine gute Wärmedämmung zu erzielen, sollte eine Dicke von mindestens dreißig Zentimeter gewählt werden. Um eine Wärmedämmung mit Zwischenspeicherung zu erzielen, die nicht nur Wärme im Gebäude hält, sondern Wärme auch wieder abgibt, empfiehlt sich eine sogenannte Thermobodenplatte.

Wie wird betoniert?

Um zu betonieren, benötigen Sie noch eine Verschalung, damit der Beton nicht unkontrolliert "wegläuft". Diese Verschalung dient somit als "Wanne". Vernageln Sie die Schaltafeln an den dafür vorgesehenen Pfosten. Alternativ können dafür auch sogenannte Schalungssteine verwendet werden, die als "Wanne" dienen.

Nun verlegen Sie die Stahlmatten so, wie sie für Ihr Projekt durch den Statiker ausgerechnet wurden und verbinden Sie die einzelnen Lagen der Stahlmatten mit Draht. Dadurch verhindern Sie, dass diese verrutschen, sollte der Beton in die Verschalung gelassen werden. Achten Sie darauf, dass der Beton die Stahlmatten mit mehr als drei Zentimeter umschließt.

Jetzt ist alles so weit vorbereitet, um den Beton in die Verschalung zu lassen. Diesen sollten Sie gleichmäßig verteilen und mithilfe eines Betonrüttlers gut verdichten. Der Betonrüttler dient auch dazu, Lufteinschlüssen zu beseitigen, die sich im Beton befinden und sorgt zudem dafür, dass der Beton die Stahlmatten besser umschließt, was für eine höhere Stabilität sorgt. Sobald alles fertig gegossen wurde, können Sie mit einer Aluminiumlatte die Oberfläche glattziehen.

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