Corona wirkt sich auch hier aus
Ein zusätzlicher Fakt, der den Absatz dieser Produkte verstärkt haben dürfte, ist generell betrachtet kein schöner Umstand. Fest steht jedoch, dass die Corona-Krise und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten wie Kontaktsperren etc. dafür gesorgt haben, dass sich Menschen eine Alternative zum eigentlichen Umgang mit Mitmenschen gesucht haben. In Zahlen bedeutet dies, dass sich im relevanten Betrachtungszeitraum der Anteil der Männer, die sich eine Sexdoll gekauft haben, nahezu verdoppelt hat. Jedoch auch Frauen haben diese Puppen für sich entdeckt. Auch hier gab es einen Umsatz-Zuwachs von knapp 16 Prozent. Bei Paaren erhöhten sich die Absatzzahlen um knapp ein Drittel.
Mehr als nur eine Gummipuppe
Worin begründet sich dieses zunehmende Interesse? Zum einen ist es sicherlich die deutlich erhöhte Qualität der Produkte, die sowohl Männer als auch Frauen dazu animiert, sich eine Sexdoll kaufen zu wollen. Neben der deutlich attraktiver gewordenen Optik bieten auch einige Features wie Stöhnen bei gewissen Berührungen eine deutlich größere Nähe zur Realität. Will man eine Sexdoll kaufen, so hat man vorher die Möglichkeit, sich seine eigene Puppe zu konfigurieren. Dies betrifft sowohl den Typ Frau oder Mann als auch Details wie das vorhanden sein von Schamhaaren. Die große Auswahl an Sexdolls gilt übrigens auch für male dolls also männlichen Puppen für die weibliche Käuferschaft.
Der Zuwachs an Beliebtheit dieser Puppen ist laut Studien auch darauf zurückzuführen, dass sich ein Wandel in der Gesellschaft ergeben hat. Viele Menschen scheuen den direkten Kontakt zu anderen Menschen. Die Gründe hierfür sind ganz unterschiedlich. Viele geben an, keine Zeit mehr mit Dating vergeuden zu wollen. Zu gering sei die Chance, auf diesem Wege einen geeigneten Partner finden zu können. Darüber hinaus sind erlebte Enttäuschungen im zwischenmenschlichen Bereich entscheidende Faktoren, die zu einer Sexdoll als Alternative führen.
Wandel in der Gesellschaft im Umgang mit Sex
Ein weiterer wenngleich weniger schöner Umstand, der Menschen dazu bewegt, eine Sexdoll kaufen zu wollen ist die zunehmende Vereinsamung. Die Menschen ziehen sich immer mehr in sich zurück. Es mangelt an Bereitschaft, sich mit den Mitmenschen auseinander zu setzen. Fehlende Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, sowie die fehlende Fähigkeit, Konflikte zu lösen führen dazu, dass diese Menschen sich komplett aus der Gemeinschaft zurückziehen. Die Gefahr, in einer Beziehung Schiffbruch zu erleiden ist mittlerweile für viele so groß geworden, dass sie das sichere und kalkulierbare Verhältnis zu einer Sexpuppe vorziehen.
Eine zunehmende Technisierung tut vermutlich das ihre. Längst sind vom asiatischen Markt her auch bei uns Produkte auf den Markt gebracht worden, die weit über das bislang bekannte Format einer Sexdoll hinaus gehen. Neben den bereits erwähnten optischen Variationen findet auch die Verknüpfung mit künstlicher Intelligenz ein immer größer werdendes Interesse. Bei diesen neuartigen Sexdolls handelt es sich um menschenähnliche Roboter, mit denen eine gewisse Interaktion möglich ist. Sexdolls, die kommunizieren und sogar dazu lernen, sind die Sexualpartner der Zukunft, zumindest für einen immer größer werdenden Teil der Menschheit. Dennoch wird die rein menschliche Partnerschaft für den überwiegenden Teil der Bevölkerung die erste Wahl bleiben.