Jedoch muss bei der Gründung eines Hotels einiges beachtet werden. Beispielsweise ist das Schreiben eines wasserdichten Businessplans oder das Hotelmöbel kaufen nötig. Welche Voraussetzungen Gründer erfüllen müssen, um ein Hotel zu eröffnen, erklärt der folgende Artikel.
Die Lizenzen und Genehmigungen für die Hoteleröffnung
Für die Eröffnung eines Hotels ist besonders der Gewerbeschein von Bedeutung. Dieser wird von dem zuständigen Gewerbeamt ausgestellt, wenn die Anmeldung des Gewerbes vorgenommen wird. In der Regel dauert dies nicht lange, die Bearbeitungsgebühr beträgt zwischen 15 und 65 Euro.
Nachdem das Gewerbe angemeldet wurde, versendet das Finanzamt den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, in welchem beispielsweise abgefragt wird, wie viele Mitarbeiter beschäftigt werden, welche Rechtsform das Unternehmen trägt und wie sich die Prognosen hinsichtlich der Einnahmen gestalten. Nachdem diese Angaben von dem Finanzamt ausgewertet wurden, stellt dieses eine Steuernummer aus.
Über die Anmeldung des Gewerbes wird außerdem die lokale Industrie- und Handelskammer informiert. Für Gewerbetreibende ist eine IHK-Mitgliedschaft verpflichtend vorgeschrieben. Für Gründer bieten einige Kammern jedoch reduzierte Mitgliedsbeiträge an.
Sollen die Gäste im zukünftigen Hotel auch bewirtet werden, ist abhängig von dem jeweiligen Bundesland beziehungsweise dem Standort ebenfalls eine Gaststättenerlaubnis nötig. Diese wird nur ausgestellt, wenn ein Nachweis darüber erfolgt, dass eine Gesundheitsbelehrung durch das Gesundheitsamt und eine Gaststättenunterrichtung bei der IHK absolviert wurde.
Damit die Gäste im Hotel auch bezahlen können, kann auf entsprechende Kassen natürlich nicht verzichtet werden. Diese müssen seit dem Jahr 2020 laut der Kassensicherungsverordnung eine technische Sicherheitseinrichtung aufweisen, um Steuerhinterziehung und Umsatzbetrug einzudämmen.
Hinsichtlich des Lärm- und Brandschutzes muss die Pension beziehungsweise das Hotel selbstverständlich den Vorgaben entsprechen. Daher ist es empfehlenswert, schon frühzeitig Kontakt zu dem zuständigen Ordnungs- und Bauamt aufzunehmen.
Ausbildung und Berufserfahrung für die Hotellerie
Es herrscht keine einheitliche Meinung dazu, ob für die Eröffnung eines Hotels ein Studium des Tourismusmanagements oder eine Ausbildung zum Hotelkaufmann/-frau unbedingt nötig ist. Durch das Gesetz wird eine derartige Qualifikation nicht vorgeschrieben, sodass Quereinsteiger durchaus gute Chancen haben.
Allerdings schadet es natürlich nicht, wenn bereits im Gastgewerbe Berufserfahrung gesammelt wurde, bevor ein eigenes Hotel eröffnet wird, damit die gängigen Abläufe des Hotelbetriebs bekannt sind. Daneben sind auch ein Verständnis für den kaufmännischen Bereich und ein gutes Organisationsgeschick essentiell – schließlich trägt der Gründer die Verantwortung dafür, dass sich der Hotelbetrieb aus wirtschaftlicher Perspektive lohnt.
Falls in einem essentiellen Gebiet Wissenslücken bestehen, sollten diese vor der Gründung des Hotels geschlossen werden, beispielsweise durch die Teilnahme an Gründungsseminaren oder die Lektüre von entsprechenden Ratgebern.
Franchise, Übernahme oder Neugründung?
Grundsätzlich stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, ein eigenes Hotel zu betreiben. Wird ein bestehendes Haus übernommen, ergibt sich daraus der Vorteil, dass ein präziser Überblick der Kosten möglich ist und an die Tradition des Vorgängers angeknüpft werden kann. So wird nicht bei Null angefangen, sondern es sind bereits ein fester Kundenstamm sowie verlässliche Lieferanten vorhanden.
Allerdings fallen die Möglichkeiten hinsichtlich der Umsetzung eines kreativen und originellen Geschäftskonzepts bei einer Übernahme oder einem Franchise-Konzept natürlich wesentlich beschränkter aus als bei einer Neugründung.
