Dienstag, 16 August 2022 11:26

Industrieroboter kaufen: Die besten Tipps zum Kauf

Maschinenbau im Landkreis Diepholz Maschinenbau im Landkreis Diepholz pixabay

Angesichts von Fachkräftemangel und steigendem Preisdruck ist die Automatisierung von Prozessen gerade in Hochlohnländern ein anhaltender Trend.

Beim Kauf eines Industrieroboters sollte man auf verschiedene Dinge achten. Im folgenden Ratgeber werden fünf Tipps für die Auswahl des richtigen Roboters vorgestellt.

1. Die Anwendung ist zentral: Wann lohnt sich der Einsatz eines Industrieroboters und wann nicht?

Ob eine Anwendung überhaupt automatisiert werden kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Mit durchdachten Maßnahmen im Bereich Low Cost Automation kann man sich oftmals einen Produktivitäts- und Kostenvorteil verschaffen. Over-Engineering ohne eine reale Erhöhung der Wertschöpfung hingegen sollte wiederum vermieden werden. Automatisierung ist beispielsweise dann zu aufwendig oder nicht umsetzbar, wenn eine hohe Fingerfertigkeit, zum Beispiel beim Stecken von Kabeln, oder Kreativität gefordert sind. Ideal für Roboter sind repetitive, monotone und daher fehleranfällige Tätigkeiten. Die typischen Anwendungsgebiete für Industrieroboter sind:

  • Pick & Place
  • Be- und Entladen von Maschinen
  • Kommissionieren
  • Materialhandling
  • Kleben und Dosieren
  • Schrauben, Nieten etc.
  • Qualitätssicherung

Industrieroboter kommen inzwischen überall zum Einsatz, auch beispielsweise im Maschinenbau im Landkreis Diepholz.

Im Zuge der Untersuchung, ob sich der Einsatz eines Industrieroboters lohnt, sollte zunächst das Anwendungsszenario analysiert werden:

  • Wie häufig und wie schnell muss ein Bewegungsablauf wiederholt werden?
  • Wie viel Gewicht soll mit dem Roboter bewegt werden?
  • Wie viel Platz stehen für den Roboter und Peripheriegeräte zur Verfügung?
  • Wie hoch sind die Temperatur und Feuchtigkeit in der Umgebung des Roboters?

2. Vor dem Kauf eines Industrieroboters ein Ziel definieren

Vor der Auswahl und dem Kauf eines passenden Industrieroboters sollte genau überlegt werden, welches Ziel mit der Automation erreicht werden soll. Ist dieses klar definiert, fällt die Investition und Implementierung für eine erfolgreiche Anwendung wesentlich leichter. Das Ziel beeinflusst die Wahl des Roboters, die Geschwindigkeit der Realisierung und ist zudem Basis für die Erfolgsmessung des Projekts. Dabei sollte man sich stets auf möglichst einfache aber zuverlässige und kosteneffiziente Prozesse fokussieren.

Bei der Zielfestlegung können unter anderem folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • In welchem Zeitraum soll das Projekt realisiert werden?
  • Welche Einsparquote oder messbarer Nutzen soll damit erreicht werden?
  • Sollen Mensch und Roboter miteinander kollaborieren?
  • Können Prozesse integriert und aufeinander abgestimmt werden?

3. Return on Investment (ROI) berechnen

Auch der Return on Investment sollte bei der Investitionsentscheidung für ein Automatisierungsprojekt ein ausschlaggebender Faktor sein. Klassische Industrieroboter wie sie unter anderem als große Gelenkarmroboter in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, sind mit relativ hohen Kosten verbunden. Lösungen im Bereich Low-Cost-Automation hingegen stellen eine günstigere Alternative dar, bei der die Anschaffungskosten in drei bis zwölf Monaten amortisiert werden können.

Tipp: Um möglichst alle Kosten für die Anschaffung eines Industrieroboters zu berücksichtigen, sollten neben den Anschaffungskosten unter anderem folgende Kostenblöcke in die Kalkulation einbezogen werden:

  • Installationskosten und Schulung
  • Kosten für Peripheriegeräte wie Greifer, Steuerung, etc.
  • Anbindung an vorhandene Maschinen
  • Betriebs-, Instandhaltungs-, Raum- und Energiekosten

Den oben aufgeführten Investitionen werden die aktuellen Kosten für die manuelle Arbeit, gegebenenfalls mit Fehlerfolgekosten, gegenübergestellt.?

Tipp: Bei einer Investition in Industrieroboter können gegebenenfalls staatliche Fördermittel beantragt werden. Je nach Bundesland gibt es bestimmte Förderprogramme für die Automatisierung und Digitalisierung.

4. Den passenden Roboter-Typen auswählen

Bei Industrierobotern kann im Wesentlichen zwischen vier unterschiedlichen Roboter-Kinematiken unterschieden werden:

  • Gelenkarmroboter
  • Portalroboter
  • Scara-Roboter
  • Delta-Roboter

Welcher Typ sich für den jeweiligen Anwendungsfall eignet, muss individuell geprüft werden. Eine hohe Präzision und Reichweite lässt sich mit einem Portalroboter erreichen. Kurze Zykluszeiten können mit einem Delta-Roboter realisiert werden. Wichtig neben der Wahl der passenden Kinematik sind auch kompatible Komponenten.

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