Mittwoch, 09 November 2022 18:57

So gesund ist Stehen am Arbeitsplatz

Kauf von Stehtischen Kauf von Stehtischen pixabay

Einige werden eventuell schon einmal gehört haben, dass zu langes Sitzen nicht nur krank, sondern ebenfalls dick machen soll. Aus diesem Grund statten immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter seit einiger Zeit mit Stehtischen aus.

Oft wird das Sitzen auch mit dem Rauchen der aktuellen Generation verglichen. Das Risiko für eine kürzere Lebenserwartung würde durch zu langes Sitzen maßgeblich steigen, außerdem soll die gebeugte Haltung die Konzentrationsfähigkeit negativ beeinflussen und die Motivation verringern.

Grundsätzlich lassen sich tatsächlich einige Hinweise ausmachen, die nahelegen, dass mit einem zu langen Sitzen für die Gesundheit Nachteile entstehen, wie beispielsweise Arteriosklerosen, Diabetes oder Bluthochdruck. Es stehen heute jedoch noch endgültige Beweise dafür aus, dass durch den Kauf von Stehtischen tatsächlich eine Verminderung dieser Leiden erzielt werden kann.

 Stehtische für eine optimale Gesundheit?

In der Vergangenheit wurden zu diesem Thema bereits zahlreiche Studien durchgeführt. Im Zuge dieser konnte herausgefunden werden, dass die tägliche Routine tatsächlich in gewissem Maße durch höhenverstellbare Tische beeinflusst wird – beispielsweise kann die Sitzdauer des Arbeitnehmers pro Tag durch diese um rund 0,5 bis zwei Stunden reduziert werden. Allerdings ließ sich in diesem Zusammenhang noch keine Antwort darauf finden, ob auch die allgemeine Gesundheit davon profitiert.

Dass die Gesundheit durch langes Sitzen einen weitreichenden Schaden nimmt, wird durch eine Langzeitstudie aus Großbritannien sogar maßgeblich angezweifelt. Untersucht wurden in dieser die Sitzgewohnheiten von mehr als 5.000 Verwaltungsangestellten aus London über einen Zeitraum von 15 Jahren. Von diesen Beamten starben im Laufe der Studie 450 Personen, allerdings ließen sich keinerlei Anzeichen dafür finden, dass die Sterblichkeit mit dem langen Sitzen am Arbeitsplatt in Verbindung steht. Dennoch wird durch die Wissenschaft zumindest vermutet, dass ein Vorteil für die Angestellten bestand, die außerhalb ihres Alltags im Büro häufig körperlich aktiv sind.

Sowohl langes Sitzen als auch langes Stehen bedenklich

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass jede Art der gezwungenen Haltung über einen längeren Zeitraum schädlich ist. Betroffen ist davon im Zuge des Sitzens vor allem die Muskulatur des unteren Rückens, sowie der Nacken und die Schultern. Kommt es zu einer dauerhaften Anspannung dieser Muskeln, führt dies dazu, dass sie mit weniger Blut versorgt werden. Eine Folge davon kann in einer langfristigen Verhärtung des Gewebes bestehen.

Jedoch kann dieses Phänomen durchaus auch auf die Stehtische beziehungsweise ein zu langes Stehen übertragen werden – schließlich zeigt sich auch eine aufrechte Haltung im Laufe der Zeit ab einem gewissen Punkt als anstrengend. Gefordert werden dabei vor alle der untere Rücken und die Hüften.

Aus diesem Grund wäre es nach der Meinung von Experten ein Fehler, das Sitzen pauschal als schlecht und das Stehen pauschal als gut zu bewerten. Um ein gesundes Arbeitsklima sicherzustellen, kommt es vielmehr auf regelmäßige Bewegung an, welche eine Abwechslung zwischen Entspannung und Belastung der unterschiedlichen Muskeln erlaubt.

Gesunde Steh-Sitz-Dynamik etablieren

Dass die beste Lösung darin bestehen, die stehende und die sitzende Haltung regelmäßig abzuwechseln, stellt mittlerweile ebenfalls die Empfehlung der BAUA, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin dar.

Stehpulte werden durch die Behörde noch immer befürwortet, allerdings warnt sie ebenfalls, dass auch nicht eine zu lange Zeit im Stehen verbracht werden sollte. Dadurch kommt es schließlich zu einer maßgeblichen Belastung des Hüftgelenks und es besteht das Risiko eines Blutstaus in den Gefäßen – dieser begünstigt wiederum die Entstehung von Thrombosen und Krampfadern.

Die gesündeste Lösung besteht daher in einer sich stetig abwechselnden Dynamik aus Stehen und Sitzen im Büro.

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