Dienstag, 21 Juni 2022 08:33

Wie funktionieren Arbeitgebersiegel?

Top Arbeitgeber Top Arbeitgeber pixabay

Arbeitgebersiegel sind weitaus mehr als Kommunikationsmittel für Firmen, um attraktive Arbeitgeber zu bewerben. Sie gelten als Auszeichnung für Top Arbeitgeber. Für diese Siegel gibt es verschiedene Vergabeverfahren und Grundlagen. Außerdem wird zwischen der Aussagekraft der vielen Auszeichnungen unterschieden, die im Folgenden zu lesen sind.

Arten von Arbeitgebersiegeln

  • Eine repräsentative und valide Mitarbeiterbefragung
  • Vergabe nach unbekannten und/oder intransparenten Kriterie
  • Anonyme Internetbewertungen von unbekannten Personen
  • Nicht repräsentative und nicht valide Daten
  • Studiensiegel nach weitgehend unbekannten Kriterie
  • Ohne wissenschaftliche Grundlage nur aufgrund einer Selbsteinschätzung

Heutzutage werden auch Mediensiegel immer beliebter. Diese resultieren normalerweise aus Studien, in denen Panel über den Arbeitgeber befragt werden. Bei dieser Form der Siegel ist jedoch unklar, ob die teilnehmenden Personen wirklich Teil des Unternehmens sind, beziehungsweise je waren. Hier entsteht die Möglichkeit des Betrugs. Aus diesem Grund weisen einige Siegelanbieter auf der Urkunde darauf hin, dass die Befragung weder valide noch repräsentativ war.

Erkennen guter Arbeitssiegel

Sie basieren auf repräsentativen und gültigen Befragungen aller Beschäftigten eines Unternehmens. Als gute Orientierung dient die Plattform Label-online.de, da diese eine unabhängige Verbraucherplattform darstellt und verschiedene Kategorien bewertet. Erreicht eine Firma 12 Punkte, wird diese als "sehr empfehlenswert" eingestuft.
Untersucht wird dabei unter anderem der Anspruch des Labels, die unabhängige Vergabe, welche Kontrollen vorgesehen sind und die Transparenz des Prozesses für den Verbraucher.
Die Plattform wird vom Bundesministerium der Justiz für Verbraucherschutz gefördert.

Zudem gibt es das DIQP (Deutsches Institut für Qualitätsstandards und -prüfungen e.V.), ein privates Non-Profit-Unternehmen, welches verschiedene Standards entwickelt. Die Zertifizierungen dieser finden über die Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert statt.

Zertifizierung als Top Arbeitgeber (DIQP)

Die Grundlage dafür sind die anonymen Mitarbeiterbefragungen. Diese werden dazu angehalten den Arbeitgeber zu beurteilen. Dies betrifft unter anderem die Gesamtzufriedenheit und die Weiterempfehlung als Arbeitgeber. Der nächste Schritt ist das Abfragen und Bewerten der Leistungen im Betrieb, welche im Anschluss durch die SQC-QualityCert ausgewertet werden. Hierbei entsteht eine rechtliche Trennung zwischen DIQP als Verein und SQC-QualityCert.

Auf der offiziellen Homepage von SCQ-QualityCert kann man noch einmal genau nachlesen, wie man die Möglichkeit hat, Top Arbeitgeber zu werden und welche Schritte dafür nötig sind.

Arbeitgebersiegel für Unternehmen

Die Siegel helfen dem Unternehmen dabei, mehr Bewerbungen passender Bewerber zu erzielen. Einen Mehrwert erhält man über Top Arbeitgeber (DIQP), da hierdurch die Unternehmen die Bewertungen der Mitarbeiterbefragung erhalten und somit die Wünsche der Befragten erkenntlich gemacht werden können. Außerdem wirkt sich dies sowohl außerbetrieblich, im Sinne neuer Bewerber, als auch innerbetrieblich positiv aus, da somit die Meinung der Mitarbeiter geschätzt wird.

Kosten des Arbeitgebersiegels

Bei den Kosten gibt es eine große Bandbreite und das Unternehmen muss für sich herausfinden, was zu ihm passt. Wichtig dabei ist, dass höhere Preise nicht automatisch auch eine bessere Leistung bedeuten.

Bei der DIQP sind dabei zwei Elemente wichtig: Zum einen die DSGVO konforme Mitarbeiterbefragung für 290 Euro und zum anderen die Zertifizierung einschließlich der Nutzungsrechte am Siegel.

Die Berechnung der Zertifizierung ist abhängig von der Größe des Unternehmens, das heißt, dass ein Unternehmen mit beispielsweise bis zu 100 Mitarbeitern 2.200 Euro zahlt.

Unterschied zu anderen Auszeichnungen

Sollte es der Fall sein, dass ein Unternehmen schlecht abschneidet, bekommt dieses dennoch die Auswertung der Befragung und muss auch nur die Befragung selbst zahlen. Die Berechnung der Zertifizierung in solchen Fällen findet nicht statt. Dies führt dazu, dass für den Betrieb ein geringes Kostenrisiko entsteht.

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