Geschichte der Kaschmirwolle
Die Geschichte des Kaschmirs geht bis circa 1000 vor Christus zurück - die Nomaden der Hochebenen Zentralasiens verwendeten die edle Wolle. Im Laufe der Jahrhunderte fand sie ihren Weg ins römische Reich. Danach war sie lange Zeit ausschließlich für Königshäuser bestimmt. Im 17. Jahrhundert gelangte die Kaschmir-Wolle über den Handel mit Indien nach Europa, wo es ebenfalls lediglich den Reichen und Mächtigen zugänglich war. Nachfrage, Produktion und Preise stiegen - und Kaschmirwolle zu einem Muss für die wohlhabenden Damen.
Den Namen Kaschmir trägt die Wolle, weil sie über die Karawanenstraßen des indischen Bundesstaates transportiert wurde - in alle Teile Asiens. Heutzutage wird Kaschmir in der Mongolei und in China, Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nepal gewonnen. Auch in anderen Ländern gibt es Zuchtfarmen - zum Beispiel in Australien - doch die Qualität ist nicht vergleichbar.
Kaschmir - so wird die feine Wolle gewonnen
In den hochgelegenen Zonen Zentralasiens leben die Kaschmirziegen in kleinen Herden.
Es gibt circa zwanzig verschiedene Unterarten, die sich voneinander unterscheiden. Tiere in den kälteren Regionen der Himalayas haben ein extrem feines und besonders weiches Unterhaar. Je kälter es wird, desto mehr wärmendes Unterhaar produziert die Ziege. Pro Jahr sind es allerdings nur maximal 200 g pro Tier.
Das ist einer der Gründe für den relativ hohen Preis von Kaschmir Produkten. Auch die Gewinnung ist nicht einfach, was ein weiterer Faktor ist. Die feine Wolle wird nämlich nicht geschoren, sondern ausgekämmt. Für einen einzigen Kaschmir Pullover wird die Menge an Wolle verarbeitet, die circa drei Ziegen in einem Jahr produzieren.
Kaschmir aus ethischer und nachhaltiger Gewinnung
Oft wird bei der Produktion von Kaschmir die natürliche Lebensform der Ziegen nicht respektiert. Beispielsweise wird das Unterfell in vielen Fällen nicht ausgekämmt, sondern wie bei Schafen geschoren. Das verursacht dem Tier nicht nur Stress, es nimmt ihm auch seinen natürlichen Kälteschutz. Vor dem Kauf sollte man sich also unbedingt darüber informieren, woher die Wolle stammt. Ist die Herkunft unklar, nehmen Sie Abstand.
Wenn Sie sich einen Kaschmir Pullover oder ein anderes Kleidungsstück aus dieser hochwertigen Wolle zulegen möchten, achten Sie also unbedingt darauf, dass das Produkt aus ethischer und fairer Herstellung ohne Ausbeutung von Tier, Mensch und Umwelt kommt. Gute Kaschmir Lieferanten arbeiten mit Hirten zusammen, die über Generationen mit ihren Ziegen leben, und verbinden moderne Techniken mit uralten Traditionen. Einen solchen Kaschmir Pullover können Sie mit gutem Gewissen tragen.
