Es gibt kaum eine Information, worüber man im Internet nichts findet. Das Internet ist ein umfangreicher Wissensspeicher für Informationen aller Art. Alle Fachgebiete, Abhandlungen oder öffentliche wissenschaftliche Studien können hier eingesehen werden. Für Reinigungen ist das Thema Desinfektion zunehmend interessant, da viele Infektionen und Mutationen durch die Welt kursieren und viele Menschenleben fordern. Desinfektion ist Teil der antiseptischen Arbeitsweise. Antiseptisch bedeutet dabei die Verminderung der Keimzahl am lebenden Gewebe mittels geeigneter Maßnahmen. Zur Desinfektion gehören physikalische und chemische Verfahren. Zur Basishygiene zählen Händedesinfektionen, Hautantiseptik, Flächen-, Instrumenten-, Wäsche- und Raumdesinfektionen und Desinfektionen von Abfällen. Es besteht ein Unterschied zwischen Desinfektion und Sterilisation. Desinfektion bedeutet Keimreduzierung, Sterilisation bedeutet Keimfreiheit. Chemische Desinfektionsmittel wirken gegen bestimmte Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Sporen. Man spricht von Bakteriziden, Viruziden, Fungiziden und Sporiziden. Bakterizid wirken alle Stoffe, die als Oxidationsmittel Sauerstoff abspalten und wirken auch gegen Viren, Pilze, Sporen oder Tuberkuloseerreger. Dafür gibt es beispielsweise die folgenden Wirkstoffe:
Wirkstoff |
Sporen |
Anwendung |
Peressigsäure |
sporizid |
Oberflächen, |
Chlordioxid |
schnell sporizid |
Oberflächen, Instrumente, |
Wasserstoffperoxid |
lansgam sporizid |
Oberflächen, Instrumente, |
Natriumhypochlorid |
sporizid |
Oberflächen; Instrumente, |
Chlor |
langsam sporizid |
Wasser, Instrumente |
Ozon |
langsam sporizid |
Wasser, Instrumente, Ozon für |
Chloramin T |
sporizid |
Oberflächen, Wasser, |
Jod |
langsam sporizid |
Haut, Schleimhaut |
Wasserstoffperoxid tötet nur Organismen an der Oberfläche und ist als 3%ige Lösung zur Desinfektion von Haut und Schleimhäuten geeignet. Weitere Wirkstoffe wie Aldehyde, Ethylenoxid, Alkohole, Phenole, Stickstoffverbindungen, Detergentien, Chlorhexidin, Polyhexanide u. a. können in ihrer Wirkung und Anwendung im Internet nachgelesen werden oder Sie fragen die Profis der Gebäudereinigung Bad Vilbel. Sie können bakterizid, tuberkulozid, sporozid, fungizid oder viruzid wirken und an den verschiedensten Stellen eingesetzt werden. Probleme beim Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln sind Resistenzen, Schädigungen der Haut oder Auswirkungen auf die Umwelt. Manche Desinfektionsmittel sind human toxisch oder kanzerogen. Zur physikalischen Desinfektion gehören die
- thermische Desinfektion,
- Desinfektion durch Bestrahlung,
- techanische Desinfektion,
- Plasmadesinfektion,
- Oligodynamie.
Eine thermische Desinfektion findet beispielsweise durch Kochen oder Einkochen bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln statt. Desinfektionen finden auch durch ionisierende Strahlungen wie UV-Licht oder Gammastrahlen statt. Ebenfalls durch mechanische Zerstörung oder Filtrierung wird desinfiziert. Verfahren sind die Homogenisierung, der Ultraschall oder die Mikro- und Ultrafiltration. Die Plasmadesinfektion mit Niedertemperaturplasma ist eine Technik mit kaltem Plasma, die auch antibiotikaresistente Erreger durch Kleidung hindurch abtöten kann. Sie eignet sich für die Desinfektion von Oberflächen, Luft, Gegenständen, zur Händedesinfektion oder zur Desinfektion von chronischen Wunden. Damit werden nicht nur Bakterien, sondern auch Viren und Pilze abgetötet. Bei der Oligodynamie werden Metall-Kationen von Quecksilber, Silber oder Kupfer verwendet, die ebenfalls über eine desinfizierende Wirkung verfügen.
Für die Desinfektion von Flüssigkeiten zum Beispiel Abwässer, Trinkwasser oder anderen flüssigen Medien sind verschiedene Verfahren in Anwendung. Auch hier werden chemische und physikalische Verfahren unterschieden. Bekannt sind chemische Verfahren wie die Zugabe von Chlor, Chlordioxid, Wasserstoffperoxid, Silberionen, Ozon oder Dimethylcarbonat. Physikalische Verfahren basieren auf Erhitzen des Mediums mittels Pasteurisierung oder Bestrahlung mit UV-Licht. Neu und weniger bekannt ist die katalytische Entkeimung mit einem Vollmetallkatalysator und ein wenig Wasserstoffperoxid. Für die Desinfektion von Trinkwasser werden in Deutschland thermische Verfahren, chemische Verfahren UV-Desinfektionen und die Membrantechnik eingesetzt. Mit Mikro- und Ultrafiltration können Bakterien und teilweise Viren ausgefiltert werden.