Mittwoch, 26 Juni 2019 07:47

Polens Business-Innovation-Inkubator

Mapa marek Małopolski Mapa marek Małopolski

Wenn es eine Story zu erzählen gibt über Polen, dann ist es diese: Das Land mit 38 Millionen Einwohnern ist Europas unvergleichliches und kontinuierliches Wirtschaftswunder. Dieser Fakt geht im alltäglichen Nachrichtenzyklus allzu oft unter.

Europas Wirtschaften schlingern von einem Zyklus in den Anderen, aber Polen wächst davon völlig unberührt seit Anfang der 90er Jahre. Nach einer kurzen Rezession, welche die weitreichenden Reformen nach ihrer Einführung im Jahr 1990 brachten und effektiv die 40-jährige Herrschaft des Kommunismus beendeten, wuchs die polnische Wirtschaft in einem Ausmaß, welches nur eine Handvoll anderer Länder sahen.

Polens unverwüstliche Wirtschaft hört nicht auf, in den höheren Gang zu schalten - nicht einmal wenn die Wirtschaftskrise von 2007-2008 einschlug.

Polens Pro-Kopf-BIP verneunfachte sich in den Jahren von 1990 bis 2017, von bloß 1.731 USD im Jahr 1990 auf 15.751 USD im Jahr 2017. Die neuesten BIP-Kennzahlen zeigen ein Wachstum der polnischen Wirtschaft von 5,1% im letzten Jahr - der dritt-schnellste in Europa - und wahrscheinlich vergrößert das den Wohlstand der Polen nur noch mehr.

Laut dem International Monetary Fund, näherte sich gemessen an einem Kaufkraft-Vergleich Polens Pro-Kopf-BIP 32.000 USD im Jahr 2017 an, was fast einer Vervierfachung seit 1990 gleichkommt.

Sollte Polen diesen Wachstumspfad beibehalten, wird es Italien in ungefähr einem Jahrzehnt überholen - eine Meisterleistung, die vor nur 15 Jahren als Science Fiction, oder vielleicht passenderweise - als pure Fantasie abgetan worden wäre.

WACHSTUMSMOTOR

Polens Wirtschaftswunder ist getrieben durch den Unternehmergeist der Polen, und nirgends wird das deutlicher als in der Region Małopolska, oder Kleinpolen (wie diese Region auf Deutsch genannt wird), dem langjährigen Motor des polnischen Wirtschaftsaufschwungs.

Die Region mit 3,4 Millionen Einwohnern beherbergt einige von Polens berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Die Hauptstadt der Region, Krakau, und zugleich Polens zweitgrößte Stadt mit fast 770.000 Einwohnern führt die Must-See-List jedes ausländischen Touristen an. Die Stadt zog im Jahr 2018 über 13,5 Millionen Besucher an.

Der Anteil der Region am nationalen BIP beläuft sich auf 8% und sie beherbergt fast 390.000 Firmen, welche Güter und Dienstleistungen im Wert von knapp 10 Milliarden USD im Jahr 2016 exportierten. Die neuesten Zahlen zeigen, dass sich die kumulierten Investitionen aus dem Ausland (foreign direct investment - FDI) in Kleinpolen im Jahr 2015 auf insgesamt 20,4 Milliarden Euro beliefen.

Das FDI Intelligence Magazine platzierte Kleinpolen auf als viert-attraktivstes Ziel für FDI in Europa in seinem European Cities and Regions of the Future Bericht von 2016/2017.

Motorola, MAN, Delphi, Valeo, IBM, Electrolux, Philip Morris, Shell, Capgemini und Mabuchi sind nur einige der internationalen Firmen, die Krakau oder Umgebung als Basis für ihre polnischen Tätigkeiten auswählten.

EIN NEUER TAG

Aber Polen hat auch einen aufkeimenden Sektor einheimischer Firmen, wie im umfangreichen Bericht der Marketing Communication Association SAR in Kooperation mit der regionalen Sparte der Lobbyorganisation Lewiatan unter der Schirmherrschaft lokaler Behörden zu sehen ist

Der Brand Map of the Małopolska Region-Bericht ist das erste solche, exklusive Projekt in Polen, entworfen um lokale Unternehmer bei der Entwicklung ihrer Marken zu unterstützen.

Der Brand Map-Bericht zeigt dutzende lokaler kleiner und mittelgroßer Unternehmen (SMEs), welche vom lokalen Wirtschaftsumfeld profitieren, auf einer Karte auf. Er ist eine vitale Ressource für aufstrebende Firmen mit Ambitionen, national oder international berühmt zu werden.

Der Brand Map-Bericht legt das Fundament für ein einheitliches System zur Unterstützung nationaler und regionaler Marken, mit der Hoffnung, dass weitere Regionen Polens nachziehen. Er hat zum Ziel, stetig den Wiedererkennungswert der Marken im Ausland aufzubauen.

Für Firmen in Kleinpolen ist das der nächste wichtige Schritt, und sie haben eine sehr starke Basis, von der sie ihre Marken entwickeln können.

Tomasz Bigaj ist Geschäftsführer von Smart Nanotechnologies, einem Startup, welches Nanotechnologie-Produkte entwickelt, um das Gesundheitswesen zu verbessern, die Leistung alltäglicher Produkte zu verbessern, sowie Landwirten sichere und effektive Maßnahmen zur sicheren Zucht von Tieren anzubieten.

Smart Nanotechnologies ist eines von vielen lokalen Unternehmen, welches vom Brand Map-Bericht in Kleinpolen als potentieller Botschafter im Ausland ausgewählt wurden.

Ein weiterer internationaler Botschafter der Region ist das Unternehmen Astor, ein Pionier der industriellen Automatisierung, welches von Stefan Życzkowski in den späten 80er Jahren gegründet wurde.

Smart Nanotechnologies und Astor sind nur zwei von vielen Firmen, welche zeigen, wie die lokalen Bedingungen förderlich für den Wachstum innovativer Unternehmen sein könnten.

Mit Hauptsitz in Krakau sind wir nah an Polens Industrie-Hubs und damals in den 90ern hatten wir diesen Wettbewerbsvorteil gegenüber Warschau, einfach weil wir mehr Kunden in einer gegebenen Zeit bearbeiten konnten,” sagt Życzkowski.

Das zahlt sich immer noch aus,” fügt er hinzu.

Bigaj zeigt noch einen weiteren Schlüsselaspekt für Unternehmen, die in Kleinpolen auf Innovation und Technologie vertrauen, auf.

Während die meisten Leute Krakau für sein touristisches Potential auszeichnen, ist die Stadt ein wichtiges Wissenschaftszentrum und wir arbeiten mit den Universitäten an Forschungsprojekten. Die Krakauer Universitäten sind auch unsere erste Wahl, um junge Talente für uns zu rekrutieren,” sagt Bigaj.

Tatsächlich sind alle unsere Mitarbeiter, so nennen wir sie, Kinder von Kleinpolen, damit meinen wir, dass sie alle Absolventen der Krakauer Universitäten sind, wie z.B. der AGH Universität für Wissenschaft und Technologie,” fügt Bigaj hinzu.

Anderseits versucht Astor jetzt, den Bedarf polnischer Firmen an Automatisierung zu nutzen, welche dabei helfen, kurzfristige Arbeitermängel zu überbrücken. Diese sind eine Nebenwirkung des sich anspannenden Arbeitsmarktes in Polen.

Wir sind in der Robotik- und Automatisierungs-Industrie - Nahrungsmittel, Möbel, insbesondere Maschinen. Das ist ein Sektor, der 30% pro Jahr wächst,” sagt Życzkowski.

 

Eine Firma in Kleinpolen zu führen, heißt offen für neue Ideen zu sein, das Wissen, die Erfahrungen und das geistige Kapital lokaler Unternehmer und Institutionen zu benutzen und erfolgreich neue, innovative Lösungen zu implementieren,” sagt Rafał Solecki, der Direktor des Małopolska Business Centres (MCP), der Agentur, welche die lokale Wirtschaft fördert.

 

Wir wären heute nicht hier, wenn wir woanders angefangen hätten,” sagt Życzkowski von Astor.

 

Mehr unter: www.mapa-marek.pl

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